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Ich bin erschöpft, Gott hilft

Ein geistlicher Impuls von Michael Stephan, Diakon im Zivilberuf
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Datum:
1. Juni 2024
Von:
Michael Stephan

Wie geht es Ihnen gerade? Jetzt, in diesem Moment? Vielleicht so wie mir …

Ich fühle mich aktuelle ziemlich erschöpft und müde! Erschöpft durch all die Probleme, die es auf der Welt gibt – sowohl die großen als auch die kleinen. Da sind die Kriege und Scharmützel auf dieser Erde. Die Corona-Pandemie ist noch nicht so lange her – und die Auswirkungen im Physischen und Psychischen werden wir wohl noch lange spüren. Weltweit haben autokratische Parteien und Menschen, für die die Demokratie nicht die beste Staatsform ist, Zulauf. Nicht nur in sozialen Medien wird der Ton untereinander immer rauer. Und wer kennt nicht einen guten Freund, eine gute Freundin oder ein Familienmitglied, dass gerade an einer schweren Krankheit laboriert? Dazu kommt noch dieses regnerische Wetter, die Hochwasserlage im Saarland. Das alles und noch viel mehr ermattet, droht unsere Seele zu erdrücken. Wir fühlen uns hilflos und verloren.

In solchen Momenten hilft mir mein Glaube an Gott. „Ich bin erschöpft, Gott hilft“ - diese einfache, doch kraftvolle Aussage ist ein Ausdruck des Glaubens an unseren fürsorgenden Gott, der selbst in den dunkelsten Stunden unseres Lebens für uns da ist. Damit erkennen wir an, dass unsere eigenen Kräfte begrenzt sind. Wir sehen aber auch, dass es unseren Gott gibt, der über uns wacht und uns durch die Stürme des Lebens führt.

Für manche von uns kommt diese Hilfe in Form eines Bibelwortes oder eines Gebetes, in denen wir unsere Sorgen und Ängste vor Gott bringen und um Stärke und Führung bitten. Für andere ist die Gemeinschaft der Kirche eine Stütze, die in Zeiten der Not Ermutigung bringt. Und für wiederum andere mag es einfach die tiefe innere Gewissheit sein, dass wir niemals allein sind, dass Gott in jedem Atemzug, in jedem Schritt bei uns ist.

Dabei ist es wichtig anzuerkennen, dass der Glaube an göttliche Hilfe nicht bedeutet, dass alle unsere Probleme sofort gelöst werden oder dass wir von den Herausforderungen des Lebens verschont bleiben. Vielmehr sollte uns unser Glaube die Kraft und den Mut geben, weiterzumachen, auch wenn die Lasten schwer sind. Er erinnert uns daran, dass auch in unserer Verletzlichkeit und Schwäche eine Quelle der Stärke und des Trostes existiert – und immer eine Hoffnung.

Kaum ein Bibelwort drückt das für mich besser aus als Psalm 23: „Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser. Meine Lebenskraft bringt er zurück.“