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November - Zeit der Ruhe und des Lichts

Ein geistlicher Impuls von Gemeindereferentin Kerstin Leonhard
Eine Hand hält eine brennende Kerze in einem Glas und die andere Hand ist schützend über die Flamme gehalten
Datum:
29. Okt. 2025
Von:
Kerstin Leonhard

Der November hat seinen ganz eigenen Klang – leiser, stiller, nachdenklicher.
Nach dem bunten Reichtum des Herbstes und der Fülle der Ernte zieht nun Ruhe ein.
Die Felder liegen brach, die Bäume sind kahl, und die Natur hält inne.
Auch wir dürfen in dieser Zeit zur Ruhe kommen – nach den Erlebnissen und Aktivitäten des Sommers, bevor die geschäftige Adventszeit beginnt.

Diese Wochen laden uns ein, innezuhalten, tief durchzuatmen, loszulassen.
Nicht alles muss getan, nicht jeder Tag gefüllt sein. Vielleicht schenkt uns der November gerade durch seine Stille eine besondere Tiefe.
Denn wer still wird, kann neu hören – auf sich selbst, auf die Menschen um sich, auf Gott.

Der November ist aber auch ein Monat des Gedenkens:
Wir denken an die Menschen, die uns vorausgegangen sind – an Allerseelen und Allerheiligen.
Wir erinnern uns an ihre Liebe, an das, was sie uns hinterlassen haben. Und wir vertrauen darauf, dass das Licht Gottes sie umgibt und auch uns leuchtet.

Jesus spricht:
„Ich bin das Licht der Welt.
Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis gehen,
sondern das Licht des Lebens haben.“ (Joh 8,12)

Mitten in der Dunkelheit wird so das Licht spürbar –
in den Kerzen auf den Gräbern, in den Lichtern der Martinsumzüge,
im warmen Strahlen, das ein gutes Wort oder eine helfende Hand schenken.
Der November ist reich an Lichtgestalten:
Wir feiern die Feste großer Heiliger – Allerheiligen, St. Martin, die heilige Elisabeth.
Sie sind uns Vorbilder, wie Gottes Licht in der Welt sichtbar wird:
- St. Martin, der seinen Mantel teilt, zeigt, dass Liebe und Mitgefühl Wärme schenken.
- Die heilige Elisabeth, die den Hungrigen Brot bringt, erinnert uns daran, dass Güte das Leben hell macht.
- Und die vielen stillen Heiligen des Alltags, die ohne Aufsehen Gutes tun, bringen Licht in unsere Welt.

So wird der November, bei aller Dunkelheit, auch zu einem Monat des Lichts –
nicht grell, sondern sanft und warm.
Ein Licht, das in der Stille wächst, wie die Hoffnung, die in uns keimt, wenn wir uns von Gott und seiner Liebe für uns berühren lassen.
Vielleicht ist das die Einladung dieses Monats:
Einmal still werden –
auf die kleinen Lichter achten –
und dankbar wahrnehmen, wo Gottes Güte und Liebe in unserem Leben aufleuchtet.

„In deinem Licht sehen wir das Licht.“ (Ps 36,10)